Die Idee
Ein neuartiges Förderinstrument für die Kultur im Kanton Schaffhausen
Inspiration braucht örtliche Nähe. Wir sehen daher das KULTURLABOR.sh als eine grosse Chance,
lokales und regionales kreatives Wirken auf neu- und einzigartige Weise zu fördern. Sowohl
kulturferne wie auch kulturaffine Menschen sind – unabhängig von Herkunft und Ausrichtung
– willkommen, ja sollen ermutigt werden, sich hier etwas zu trauen. Der flexible Raum soll mit
der nötigen Infrastruktur ausgestattet sein, sodass jede:r einen schnellen, unmittelbaren Zugang
zur Materie erhält und ohne Berührungsängste und Erwartungsdruck sofort mit Experimentieren
beginnen kann. Durch gezielte Begleitung wollen wir erste Impulse geben und einen Kreislauf der
Inspiration in Gang setzen. Anfänger, aufstrebende Kreative und arrivierte Kulturschaffende sollen
das KULTURLABOR.sh gleichermassen nutzen. Es soll ein Förderinstrument für das Schaffen und
nicht in erster Linie für das Konsumieren von Kultur sein. Wer selbst kreativ tätig ist, nutzt auch
vermehrt kulturelle Angebote. In diesem Sinne sehen wir das KULTURLABOR.sh auch als Instrument
der Kulturvermittlung.
Durch ein reichhaltiges Angebot fördert das KULTURLABOR.sh nachhaltig und gezielt Kulturschaffende gemäss ihren Bedürfnissen. Dabei wird nicht Geld, sondern Material, Infrastruktur und
eine unmittelbare Unterstützung zur Verfügung gestellt. Dieses innovative Konzept könnte sowohl
regional wie auch national ausstrahlen und andere Förderinstitutionen inspirieren. Indem sich das
Pionierprojekt aus dem Kanton Schaffhausen gezielt an ein breites und so unter anderem auch an
das junge Publikum richtet, ist es durchaus vergleichbar mit der Nachwuchsförderung von Sportvereinen
– nur dass die Talentförderung in diesem Fall der kulturellen Vielfalt im Kanton dient, in
Ergänzung beispielsweise zum Jugendclub momoll-Theater oder zur Musikschule MKS Schaffhausen.
Das KULTURLABOR.sh ermöglicht eine grosse Bandbreite an kreativen Techniken und gewährleistet
mittels der entsprechenden Infrastruktur eine Basisunterstützung in den verschiedensten
Bereichen. Begeisterte traditionellerer künstlerischer Methoden wie Malerei, Druck- oder Zeichentechniken finden die nötigen Materialien ebenso wie Multimedia-Affine, die leistungsstarke Rechner, teures Equipment wie Kameras oder ein kleines Tonstudio zur Vertonung eines Hörspiels
benötigen. Neben der Tätigkeit als Ansprechpartner entwickeln wir auch gezielt Angebote, um
kulturferne Einwohner:innen des Kantons abzuholen. Sei es mit Angeboten für Schulen, gemeinsamen
Projekten mit Institutionen für Migrant:innen, Angeboten für Menschen mit Behinderungen
oder einem Malkurs für Senioren – mit dem Labor den sozialen Aspekt der Kultur in den Vordergrund
zu stellen, ist uns ein grosses Anliegen.
Ein vielfältiges Treibhaus für Kreativität
Mit dem KULTURLABOR.sh soll ein Ort entstehen, an dem kreative Samen gepflanzt werden und
Kreativität wachsen und sich entfalten kann. Indem wir für jede einzelne «Pflanze» das bestmögliche
Klima erschaffen, können kreative Prozesse und Experimente in Gang gesetzt und weitergeführt
werden.
Das Angebot vom KULTURLABOR.sh wird zum einen durch uns initiiert. Doch auch Inputs und
der Hunger der Kreativen sollen das Angebot bestimmen. Formate wie dedizierte Workshops sind
genauso denkbar wie offen angelegte Veranstaltungen für alle Interessierten. Kern des Angebots
bildet jedoch die individuelle Begleitung und Vernetzung der Nutzer:innen gemäss ihren Bedürfnissen,
um sie möglichst dort zu fördern, wo es ihre Entwicklung bedarf.
Weiter haben wir die Idee eines Projektpools, bei dem Kreative ihre Projektidee veröffentlichen können
und so Gleichgesinnte zur Initialisierung und Durchführung ihres Projekts finden können. Unser bestehendes Netzwerk im Kreativbereich ermöglicht es, für ausbaufähige Themen Formate mit externen Profis anzubieten. Dieses Netz spannt sich von der Kunst (Museen, Galerien, Off-Spaces, Künstler:innen, Kuratoren:innen, Jurymitglieder:innen…) hin zur Kreativwirtschaft (Agenturen, Multimediaproduktion, Grafik, Illustration…) im Raum Schaffhausen, Winterthur, Thurgau und Zürich. Unsere Kontakte möchten wir unkompliziert den KULTURLABOR.sh-Nutzer:innen zugänglich machen, um so die Schwelle zur Unterstützung möglichst niedrig zu halten.
Unser Förderinstrument soll bestehende Angebote in der Region ergänzen und nicht konkurrieren.
Ziel ist eine innovative und nachhaltige Erweiterung des Fächers der kulturellen Angebote im Kanton
Schaffhausen. Es ist in unserem Sinn, entsprechende Anbieter im Kanton durch einen regelmässigen
Austausch als Partner für das KULTURLABOR.sh zu gewinnen, um sich gegenseitig zu ergänzen, zu unterstützen, auszutauschen und gemeinsame Formate zu entwickeln. So brauchen wir z.B. keinen eigenen Ausstellungsraum – für Präsentationen suchen wir den passenden regionalen Kooperationspartner.
Es gibt ihn, den eierlegenden Wohlfühlraum
Damit ein solch inspirierender Kosmos für kulturelle Kreation und Produktion entstehen kann, braucht es den entsprechenden Raum und die nötige Infrastruktur in Form von Mobiliar, Werkzeugen, Technik und Software.
Die Arbeitsräume vom KULTURLABOR.sh sind rund um die Uhr nutzbar. Wenn Sporthungrige in gewissen Fitnesszentren rund um die Uhr Gewichte stemmen können, warum sollen Kreative nicht ebenfalls zu jeder Zeit ihre Schaffenskraft trainieren? Hierzu werden wir uns mit dem nötigen Sicherheitskonzept so absichern, dass die Regeln unmissverständlich, der Zugang klar geregelt und das Material versichert ist.
Damit der Platz für möglichst viele Kreative, für eine flexible Nutzung und für grossformatiges Arbeiten gegeben ist, ist das KULTURLABOR.sh möglichst weitläufig und vielseitig nutzbar. Das Mobiliar ist modular gebaut und so konzipiert, dass ein schnelles, situatives Um- oder Freistellen des Raums möglich ist. Die anteilsmässig grösste Fläche macht ein frei zugänglicher Raum für die Arbeit aus. Dementsprechend werden Lösungen gesucht, damit das persönliche Material und die Arbeiten, die im Entstehen begriffen sind, möglichst sicher und platzsparend temporär gelagert werden können.
Damit die Kreativen im KULTURLABOR.sh unmittelbar mit der Materie und dem «Machen» in Berührung kommen, soll die Infrastruktur für alle Disziplinen mit dem nötigen Material ausgestattet sein. Von Papier, Leinwand, Farben und Pinseln für Malerei und Drucktechniken und Möglichkeiten für dreidimensionales Gestalten über Kamera, Mikrofon, Schnittplatz und Tonstudio für die Multimediaproduktion bis zur nötigen Hard- und Software für das technische Erschaffen und Programmieren von virtuellen Welten und grafischen Outputs am Computer.